Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden

Baugeschichte Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück

In einer paradiesisch anmutenden Landschaft aus Seen und Wäldern liegt Fürstenberg an der Havel, seit Beginn des 20. Jahrhunderts ein vielbesuchter Luftkurort. Im November 1938 wurde diese Idylle brutal zerstört. Die SS begann nordöstlich der Stadt das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück zu errichten und verlegte ab 1939 die ersten Häftlinge hierher. Auf mehr als 170 Hektar Fläche entstand eine „KZ-Stadt": Häftlingslager mit Wohnbaracken, Appellplatz, Gefängnis, Hinrichtungsstätte, Krematorium, Desinfektions-und Sanitäreinrichtungen, Großküche, Industriebetriebe, Gärtnerei, Werkstätten, Transport-und Versorgungssysteme, Kommandantur und SS-Wohnsiedlung.

In der vorliegenden Forschungsarbeit wird die Baugeschichte des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück umfassend dokumentiert: Von der ersten SS-Bauplanung bis hin zum Bau und den ständigen Vergrößerungen des KZ. Von der Errichtung der Industriebetriebe und den katastrophalen baulichen und hygienischen Zuständen, von der Rolle Ravensbrücks als Vernichtungslager und von den sorgsam gestalteten Wohnhäusern der SS.

Erstmals wurden vollständige Vermessungen und Kartierungen aller heute noch vorhandenen Baulichkeiten vorgenommen und zielgerichtete archäologische Grabungen durchgeführt. Die Aufzeichnung dieser steinernen Spuren, die Auswertung von Archivmaterial, Dokumenten, Fotos und Zeugenaussagen vermitteln ein umfassendes Bild des Molochs Ravensbrück.

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