Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden

Presseinformationen

Christian Marx ist neuer Gedenkstättenpädagoge für die Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden

15. Februar 2017

Nr.: 12/2017

Christian Marx ist neuer Gedenkstättenpädagoge für die Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden. Der 51-jährige Berliner wurde heute von Bildungsstaatssekretär Dr. Thomas Drescher, Stiftungsdirektor Prof. Dr. Günter Morsch und Gedenkstättenleiterin Dr. Sylvia de Pasquale in Brandenburg an der Havel vorgestellt. Marx wird Führungen, Projekte und Seminare für Schülerinnen und Schüler aus Brandenburg in der Gedenkstätte des ehemaligen Zuchthauses in Brandenburg-Görden organisieren. Außerdem wird er Schulen und Lehrer über die Angebote der Gedenkstätte informieren, bei der Planung von Unterrichtseinheiten beraten sowie Lehrerfortbildungen durchführen. Die Finanzierung übernimmt das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg im Rahmen eines Kooperationsvertrages mit der Gedenkstättenstiftung.

Die Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden erinnert an die tausenden Opfer der NS-Justiz, die im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet wurden oder inhaftiert waren. Nach 1945 war das Zuchthaus Brandenburg-Görden eine der größten Haftanstalten für politische Gefangene in der DDR.

Die Ende der 1940er Jahre eingerichteten Gedenkräume befinden sich innerhalb der heutigen Justizvollzugsanstalt. Derzeit wird das ehemalige Direktorenwohnhaus als Gedenkstätte ausgebaut. Ende 2017 wird hier eine Dauerausstellung zur Geschichte des Strafvollzuges im ehemaligen Zuchthaus Brandenburg-Görden von der Weimarer Republik bis in die Gegenwart eröffnet.

Christian Marx hat nach einer Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger ein berufsbegleitendes Studium der Geschichte und Politikwissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin absolviert. Nach verschiedenen Tätigkeiten in der politischen Erwachsenenbildung war er freier wissenschaftlichen Mitarbeiter bei der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz. Seit 2014 hat er als Projektmitarbeiter der Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde in Brandenburg an der Havel berufsspezifische Bildungsangebote für Pflege- und Sozialberufe sowie für ärztliche Berufe und Studierende der Medizin entwickelt. Zuletzt war Marx am Aufbau inklusiver gedenkstättenpädagogischer Angebote für Menschen mit Lernschwierigkeiten beteiligt.

Staatssekretär Thomas Drescher: „Gerade in Zeiten zunehmender Fremdenfeindlichkeit ist es wichtig, jungen Menschen die möglichen Folgen von Unterdrückung, Hass und Intoleranz vor Augen zu führen. Christian Marx wird bei dieser Aufgabe eine wichtige Funktion als Vermittler zwischen den Schulen und dem außerschulischen Lernort Brandenburg-Görden haben.“

Stiftungsdirektor Günter Morsch würdigte die Unterstützung durch das Bildungsministerium und sagte: „Wir sind dem Bildungsministerium überaus dankbar, dass es nun auch wieder für die Gedenkstätte im Zuchthaus Görden einen Gedenkstättenpädagogen gibt, der die komplexe Geschichte dieses Ortes mit innovativen Angeboten an junge Menschen vermitteln wird.“

Gedenkstättenleiterin Sylvia de Pasquale erklärte: „Es ist eine große Erleichterung, dass wir jetzt für unsere neue Gedenkstätte zur Geschichte des Zuchthauses Görden einen versierten Gedenkstättenpädagogen im Team haben, der neue pädagogische Konzepte entwickeln wird.“

Christian Marx ergänzte: „Ich freue mich darauf, bei der Entstehung der künftigen Dauerausstellung meine pädagogische Expertise einzubringen und spannende Projekte zu entwickeln, damit dieser bedeutende historische Ort auch ein lebendiger Lernort für junge Menschen wird. Mein erstes Ziel aber ist es, die derzeit nicht zugängliche Gedenkstätte am historischen Hinrichtungsort so schnell wie möglich wieder für Führungen zu öffnen.“

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